Warst du schon mal bei Benny zu Hause?
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In einem dänischen Comicforum habe ich folgenden interessanten Blog gefunden. Falls jemand mal wissen möchte, was bei Grunwalds zu Hause so an der Wand hängt, der kann hier ein bisschen mehr darüber erfahren. Die meisten werden's wissen: Morten Grunwald ist nicht nur Schauspieler und Olsenbandens Benny, sondern auch Theatergründer und -direktor sowie Kunstkenner und -sammler. Der Autor Peter Hartung ist u.a. Journalist, Sammler von Comics und Gallerist. Seine Gallerie befindet sich dort, wo er auch selbst wohnt, nördlich von Kopenhagen in Hillerød. Er hat sein Einverständnis zur Veröffenlichung gegeben und lässt alle Olsenbande-Fans ganz herzlich aus Dänemark grüßen. Und hier nun die Geschichte:
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Hier gehts zum Originalblog
Besuch von Benny von der Olsenbande
von PETER HARTUNG | 01.05.2009
Hattest du Besuch von Benny von der Olsenbande? Den hatte ich. Er nannte sich jetzt Morten Grunwald, aber es war wirklich ER! Er war vor ein paar Jahren zwei Mal bei mir zu Hause und hat nicht mal was geklaut. Er ist allerdings mit einem Gemälde von Hans Bendix abgehauen, doch er hat tatsächlich dafür bezahlt. Nicht nur das - er erwähnt meine kleine Gallerie ganz nett in einem herausragenden neuen Buch über die Geschichte dänischer Pressezeichnungen. Deshalb handelt mein Blog dieses Mal von Benny - und dem Gemälde, das er kaufte.
Die Geschichte geht so: Bei einem Besuch an der Küste bin ich in einer kleinen Gallerie über ein großes Gemälde gestolpert, welches signiert war mit Hans Bendix. Ja, Dänemarks großer Pressezeichner und Theatermaler war der Mann hinter diesem seltsamen Gemälde, das mit seinen grünblauen Nuancen mich unversehens ansprach. Ich kaufte das Gemälde und erfuhr, dass es Lily Weiding in der Hauptrolle als Nora in Ernst Brunn Olsens Revolutionsfantasie „Hvor gik Nora hen?“ [Wohin ist Nora gegangen?], aufgeführt 1969, darstellen sollte. Das Gemälde ist aus dem gleichen Jahr. Ich denke, es ist mit einem beinahe verliebten Blick Hans Bendix‘ gemalt, der als Frauenverehrer bekannt war.
Gut, ich weiß ja, dass selbige Lily Weiding heute mit dem Schauspieler und Theaterchef Morten Grunwald verheiratet ist, welcher, ganz richtig, eben der Benny von der Olsenbande ist. Ich kontaktierte ihn, um zu hören, ob er daran interessiert ist, seine Frau mit dem Gemälde zu überraschen. Ich dachte, dass es einen gewissen Liebhaberwert für ihn haben müsste und er reagierte auch promt. „Ich komme sofort raus zu dir“, war seine Antwort.
So trug es sich zu, dass „Benny“ plötzlich an einem Donnerstagnachmittag in Hillerød bei mir zu Hause vor der Tür stand und klingelte. Er gab höflich die Hand und trat ein und wir führten ein langes Gespräch über Kunst, während er das Bild betrachtete. Morten Grunwald ist ein guter Schauspieler. Er versuchte seine Begeisterung zu verstecken und verließ das Haus mit dem Versprechen, darüber nachzudenken - und kam am nächsten Tag wieder. Dann stand er wieder da und dieses Mal hatte er Geld dabei. Er machte mir ein Angebot weit unter meinem ersten Preis, und gleichwohl, trotz ich eigentlich nichts dabei verdiente, ging ich auf den Handel ein. Ich konnte sehen, dass er das Bild haben wollte und ich hatte große Lust, diesem Mann eine Freude zu bereiten, der mir und meiner Familie so viel große Freude im Kino und vor dem Fernseher gemacht hatte. Ich verlangte jedoch, dass er ein Foto der Olsenbande für meine Tochter signierte. Und das tat er auch mit einem großen Lächeln. Er bemerkte auch meine besondere Ausgabe der Olsenbande auf DVD in Form eines Tresors aus Pappe. Dann kam meine liebe Gattin, Anette, von der Arbeit nach Hause und er begrüßte sie höflich, ehe wir uns verabschiedeten. „Wer war das?“, fragte Anette, als er aus der Tür war. „Ich glaube, er kam mir irgendwie bekannt vor.“
Dann habe ich alles über Grunwald und das Gemälde vergessen. Bis ich neulich ein Exemplar der sehr schönen und empfehlenswerten Buchausgabe „Avisens Håndskrift - Danske Bladtegnere 1983-2008” [Die Handschrift der Zeitung - Dänische Pressezeichner 1983-2008], von Bogfabrikken in die Finger bekam. Eine Goldgrube großartiger Zeichnungen aus der Geschichte der Pressezeichnung. Ich blätterte schnell das Buch durch, während ich mit einem gewissen Stolz feststellen konnte, dass ich in der Gallerie Comicart.dk eine sehr große Auswahl von Originalwerken dieser Zeichner zu bieten habe - Jørgen Mogensens Poeten og Lillemor, Claus Deleuran, WOW, Bo Bojesen, Carsten Graabæk, Peder Bundgaard und nicht zuletzt den fantastischen Des Asmussen. Nirgends findest du eine größere Auswahl dieser meisterhaften Zeichner - hoppla, Entschuldigung, das war eine Werbeeinbledung. Weiter mit der eigentlichen Botschaft.
Plötzlich sehe ich wieder das Hans Bendix-Bild von Lilly Weiding! Morten Grunwald hat ein ganzes Kapitel darüber in diesem Buch geschrieben, unter der Überschrift „Raffinerede Hans Bendix“ [Raffinierter Hans Bendix]. Ich erlaube mir einen langen Abschnitt zu zitieren:
„Ich bekam die Möglichkeit es (das Gemälde, red.) nach einer Anfrage eines „kleinen“ Kunsthändlers aus dem Internet zu kaufen: Comic Art (fast richtig, wir heißen richtigerweise Comicart.dk, red.), der sonst meistens in originalen amerikanischen Comics macht (auch nicht ganz richtig, aber o.k., red.). Der Kunsthändler wollte nicht mit der Sprache raus, wo er es her hatte, doch ich kaufte es, weil es meine Frau war und weil es Hans Bendix war und weil ich es auf einen erschwinglichen Preis runterhandeln konnte. Nun hängt es seit einem Jahr bei mir an der Wand und ich kann es wirklich gut leiden, weil es mit den paar Strichen des meisterhaften Zeichners deutlich die Nora zeigt, in Gestalt Lilys, die entschlossen - und zur seinerzeitigen großen Verärgerung - Mann und Kinder mitten im Weihnachtsfest verlässt“.
Den Rest der Geschichte kann man selbst lesen, wenn man das Buch kauft. Ich will nur hinzufügen, dass der Besuch von Morten Grunwald ein großes Erlebnis war und dass das den fehlenden Verdienst beim Verkauf des Bildes reichlich kompensiert. Es ist eine große Freude zu wissen, dass das Gemälde nun bei Benny zu Hause hängt und täglich Freude verbreitet. So ist es doch mit der Kunst - gute Bilder schenken Freude. Und als Kunsthändler ist es diese Art Erlebnis, die einen dazu bringt, trotz Finanzkrise und Rezession, weiterzumachen.
Besuch von Benny von der Olsenbande
von PETER HARTUNG | 01.05.2009
Hattest du Besuch von Benny von der Olsenbande? Den hatte ich. Er nannte sich jetzt Morten Grunwald, aber es war wirklich ER! Er war vor ein paar Jahren zwei Mal bei mir zu Hause und hat nicht mal was geklaut. Er ist allerdings mit einem Gemälde von Hans Bendix abgehauen, doch er hat tatsächlich dafür bezahlt. Nicht nur das - er erwähnt meine kleine Gallerie ganz nett in einem herausragenden neuen Buch über die Geschichte dänischer Pressezeichnungen. Deshalb handelt mein Blog dieses Mal von Benny - und dem Gemälde, das er kaufte.
Die Geschichte geht so: Bei einem Besuch an der Küste bin ich in einer kleinen Gallerie über ein großes Gemälde gestolpert, welches signiert war mit Hans Bendix. Ja, Dänemarks großer Pressezeichner und Theatermaler war der Mann hinter diesem seltsamen Gemälde, das mit seinen grünblauen Nuancen mich unversehens ansprach. Ich kaufte das Gemälde und erfuhr, dass es Lily Weiding in der Hauptrolle als Nora in Ernst Brunn Olsens Revolutionsfantasie „Hvor gik Nora hen?“ [Wohin ist Nora gegangen?], aufgeführt 1969, darstellen sollte. Das Gemälde ist aus dem gleichen Jahr. Ich denke, es ist mit einem beinahe verliebten Blick Hans Bendix‘ gemalt, der als Frauenverehrer bekannt war.
Gut, ich weiß ja, dass selbige Lily Weiding heute mit dem Schauspieler und Theaterchef Morten Grunwald verheiratet ist, welcher, ganz richtig, eben der Benny von der Olsenbande ist. Ich kontaktierte ihn, um zu hören, ob er daran interessiert ist, seine Frau mit dem Gemälde zu überraschen. Ich dachte, dass es einen gewissen Liebhaberwert für ihn haben müsste und er reagierte auch promt. „Ich komme sofort raus zu dir“, war seine Antwort.
So trug es sich zu, dass „Benny“ plötzlich an einem Donnerstagnachmittag in Hillerød bei mir zu Hause vor der Tür stand und klingelte. Er gab höflich die Hand und trat ein und wir führten ein langes Gespräch über Kunst, während er das Bild betrachtete. Morten Grunwald ist ein guter Schauspieler. Er versuchte seine Begeisterung zu verstecken und verließ das Haus mit dem Versprechen, darüber nachzudenken - und kam am nächsten Tag wieder. Dann stand er wieder da und dieses Mal hatte er Geld dabei. Er machte mir ein Angebot weit unter meinem ersten Preis, und gleichwohl, trotz ich eigentlich nichts dabei verdiente, ging ich auf den Handel ein. Ich konnte sehen, dass er das Bild haben wollte und ich hatte große Lust, diesem Mann eine Freude zu bereiten, der mir und meiner Familie so viel große Freude im Kino und vor dem Fernseher gemacht hatte. Ich verlangte jedoch, dass er ein Foto der Olsenbande für meine Tochter signierte. Und das tat er auch mit einem großen Lächeln. Er bemerkte auch meine besondere Ausgabe der Olsenbande auf DVD in Form eines Tresors aus Pappe. Dann kam meine liebe Gattin, Anette, von der Arbeit nach Hause und er begrüßte sie höflich, ehe wir uns verabschiedeten. „Wer war das?“, fragte Anette, als er aus der Tür war. „Ich glaube, er kam mir irgendwie bekannt vor.“
Dann habe ich alles über Grunwald und das Gemälde vergessen. Bis ich neulich ein Exemplar der sehr schönen und empfehlenswerten Buchausgabe „Avisens Håndskrift - Danske Bladtegnere 1983-2008” [Die Handschrift der Zeitung - Dänische Pressezeichner 1983-2008], von Bogfabrikken in die Finger bekam. Eine Goldgrube großartiger Zeichnungen aus der Geschichte der Pressezeichnung. Ich blätterte schnell das Buch durch, während ich mit einem gewissen Stolz feststellen konnte, dass ich in der Gallerie Comicart.dk eine sehr große Auswahl von Originalwerken dieser Zeichner zu bieten habe - Jørgen Mogensens Poeten og Lillemor, Claus Deleuran, WOW, Bo Bojesen, Carsten Graabæk, Peder Bundgaard und nicht zuletzt den fantastischen Des Asmussen. Nirgends findest du eine größere Auswahl dieser meisterhaften Zeichner - hoppla, Entschuldigung, das war eine Werbeeinbledung. Weiter mit der eigentlichen Botschaft.
Plötzlich sehe ich wieder das Hans Bendix-Bild von Lilly Weiding! Morten Grunwald hat ein ganzes Kapitel darüber in diesem Buch geschrieben, unter der Überschrift „Raffinerede Hans Bendix“ [Raffinierter Hans Bendix]. Ich erlaube mir einen langen Abschnitt zu zitieren:
„Ich bekam die Möglichkeit es (das Gemälde, red.) nach einer Anfrage eines „kleinen“ Kunsthändlers aus dem Internet zu kaufen: Comic Art (fast richtig, wir heißen richtigerweise Comicart.dk, red.), der sonst meistens in originalen amerikanischen Comics macht (auch nicht ganz richtig, aber o.k., red.). Der Kunsthändler wollte nicht mit der Sprache raus, wo er es her hatte, doch ich kaufte es, weil es meine Frau war und weil es Hans Bendix war und weil ich es auf einen erschwinglichen Preis runterhandeln konnte. Nun hängt es seit einem Jahr bei mir an der Wand und ich kann es wirklich gut leiden, weil es mit den paar Strichen des meisterhaften Zeichners deutlich die Nora zeigt, in Gestalt Lilys, die entschlossen - und zur seinerzeitigen großen Verärgerung - Mann und Kinder mitten im Weihnachtsfest verlässt“.
Den Rest der Geschichte kann man selbst lesen, wenn man das Buch kauft. Ich will nur hinzufügen, dass der Besuch von Morten Grunwald ein großes Erlebnis war und dass das den fehlenden Verdienst beim Verkauf des Bildes reichlich kompensiert. Es ist eine große Freude zu wissen, dass das Gemälde nun bei Benny zu Hause hängt und täglich Freude verbreitet. So ist es doch mit der Kunst - gute Bilder schenken Freude. Und als Kunsthändler ist es diese Art Erlebnis, die einen dazu bringt, trotz Finanzkrise und Rezession, weiterzumachen.
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Das Folgende möchte ich nicht versäumen zu ergänzen:
Peter Hartung lädt alle ein, auf seiner Homepage
http://www.comicart.dk
und auch bei einem Besuch in Dänemark in seiner Gallerie
Galleri Comicart.dk
v. Peter Hartung
Industrivænget 30A, 1. sal
3400 Hillerød
vorbeizuschauen. Und er macht außerdem das Angebot, ein Treffen mit Morten Grunwald in seiner Gallerie zu arrangieren, wenn es uns gelingt, 10-20 Leute zusammenzubekommen, die sich gemeinsam auf den Weg nach Dänemark und auf die Spuren der Olsenbande machen wollen ...
... ich selbst möchte hinzufügen, dass ich finde, dass es längst an der Zeit ist, dass die Olsenbande-Fans sich wieder in lockerer und entspannter Weise, ohne Konkurrenzkämpfe und "Wer ist der bessere Olsenbande Fan-Wettbewerben, zusammenfinden und gemeinsam ihrem Hobby frönen sollten.
Peter Hartung lädt alle ein, auf seiner Homepage
http://www.comicart.dk
und auch bei einem Besuch in Dänemark in seiner Gallerie
Galleri Comicart.dk
v. Peter Hartung
Industrivænget 30A, 1. sal
3400 Hillerød
vorbeizuschauen. Und er macht außerdem das Angebot, ein Treffen mit Morten Grunwald in seiner Gallerie zu arrangieren, wenn es uns gelingt, 10-20 Leute zusammenzubekommen, die sich gemeinsam auf den Weg nach Dänemark und auf die Spuren der Olsenbande machen wollen ...
... ich selbst möchte hinzufügen, dass ich finde, dass es längst an der Zeit ist, dass die Olsenbande-Fans sich wieder in lockerer und entspannter Weise, ohne Konkurrenzkämpfe und "Wer ist der bessere Olsenbande Fan-Wettbewerben, zusammenfinden und gemeinsam ihrem Hobby frönen sollten.
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FranzJägerBerlin wrote:
... ich selbst möchte hinzufügen, dass ich finde, dass es längst an der Zeit ist, dass die Olsenbande-Fans sich wieder in lockerer und entspannter Weise, ohne Konkurrenzkämpfe und "Wer ist der bessere Olsenbande Fan-Wettbewerben, zusammenfinden und gemeinsam ihrem Hobby frönen sollten.
da bin ich voll und ganz deiner Meinung :bingo:
Ich persönlich liebe die Filme und gehe`gern ins Kinocafe 8) , ich freue mich, das die Filme immer noch Kult sind. Wir sind damals immer mit Spannung zu den "Sommerfilmtagen" gegeangen, weil es einen neue Indianerfilm und natürlich einen neuen Coup der Olsenbande gab. Und ich finde wir sollten alle dankbar sein, das es diese Filme gibt und das jeder ein Fan sein kann, ohne irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden, ob er auch ein "richtiger" Fan ist. Jeder nach seiner Fasson :skal:

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- Registriert: Di 13. Mai 2008, 15:19
dj.frank wrote:
FranzJägerBerlin wrote:
... ich selbst möchte hinzufügen, dass ich finde, dass es längst an der Zeit ist, dass die Olsenbande-Fans sich wieder in lockerer und entspannter Weise, ohne Konkurrenzkämpfe und "Wer ist der bessere Olsenbande Fan-Wettbewerben, zusammenfinden und gemeinsam ihrem Hobby frönen sollten.
da bin ich voll und ganz deiner Meinung :bingo:
Ich persönlich liebe die Filme und gehe`gern ins Kinocafe 8) , ich freue mich, das die Filme immer noch Kult sind. Wir sind damals immer mit Spannung zu den "Sommerfilmtagen" gegeangen, weil es einen neue Indianerfilm und natürlich einen neuen Coup der Olsenbande gab. Und ich finde wir sollten alle dankbar sein, das es diese Filme gibt und das jeder ein Fan sein kann, ohne irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden, ob er auch ein "richtiger" Fan ist. Jeder nach seiner Fasson :skal:

Da schließe ich mich voll an . Finde ich auch bischen blöd mit diesem Konkurrenzkampf , der wohl schon ausgebrochen ist. Wir sind doch alle Fans .
Olsenbandige Grüße